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1260. Mai 28. Ratibor.

5. Kal. Jun.

Vladislaus, Herzog von Oppeln, befreit auf Bitten der Visenega, Meisterin von Stanyanthek (Benediktinerinnenkloster im Krakauischen), deren Stift von der Verpflichtung am Oppelner Schlosse 100 Ellen Mauer zu bauen, und nimmt als Entschädigung dafür das Dorf Nemodlim an (die heutige Stadt Falkenberg, deren Besitz schon im Jahre 1228 mit dem Bau des Oppelner Schlosses in Verbindung gesetzt erscheint, vgl. o. No. 337), giebt dem Stifte Grocot (vielleicht Grojec im Auschwitzischen) im Austausche gegen Celazt (Czeladz nahe der schles. Grenze) und Kanthi (Katy oder Liebwerda im Auschwitzischen) und bestättigt auch die Schenkung des Landstückes narok genannt (vgl. Dlugosz lib. beneficiorum eccl. Cracov. III. 300) in der Krakauer Diöcese, welche sein Vater dem Kloster gemacht, doch nur im Umfange von 40 flämischen Hufen, während der Ueberschuss dem Herzog verbleiben soll, und erlaubt dem Stifte auch die beiden Dörfer Lenzini (vgl. Anm. 4 zu p. 434 von tom. III. des cod. dipl. Pol. ed. Bartoszewicz) und Zathor zu deutschem Rechte auszusetzen.

Z.: Joh. Prior von Ratibor, Vincenz (prior) Kueloiensis, Vlosto (prior) Cracoviens., Gotard herzogl. Notar, Steph. Kapellan (sic! ist vielleicht Kastellan gemeint?) von Czelath, Martin Kapell. (Kastellan?) von Orlova (Orlau bei Teschen), Joh. Kastellan von Miculow (Nikolai), Roprethus Kastellan von Teszin (Teschen), Nicolaus dessen Sohn, Dobesl. Kastellan von Beuthen, Dirsco herzogl. Unterkämmerer, Rasicha Unterkämmerer der Herzogin, Renold herzogl. Unterschenk.


In einem Transsumte von 1478 D.-A. R. R. 6.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.